„Villa Sonnenschein“ schließt Modellversuch erfolgreich ab


Bild: Der Pädagogische Qualitätsbegleiter Michael Heller überreichte der Kita-Leitung Elke Reif-Beck stellvertretend für das gesamte Team die Teilnahme-Urkunde am Modellprojekt PQB.

Seit dem 28.09.2015 nimmt die Evangelische Kindertagesstätte „Villa Sonnenschein“ am Modellversuch Pädagogische QualitätsBegleitung in Kindertagesstätten (kurz PQB) in Bayern teil.

Kronach- Aufgrund der Tatsache, dass erst durch ein gutes Miteinander zwischen Kindern und pädagogischem Personal gute Bildungsarbeit geschehen kann, legte das Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration seinen Fokus hier auf die Interaktionsqualität in Kindertagesstätten. In diesem Rahmen können die Einrichtungen gezielt für sie relevante Themen bearbeiten und werden dabei von außen begleitet und unterstützt.

In der „Villa Sonnenschein“ mit ihren zwei Regelgruppen sowie einer Krippen-Gruppe werden die Leitung Elke Reif-Beck und ihr Team vom Pädagogischen Qualitätsbegleiter Michael Heller vom Evang. KITA-Verband Bayern begleitet. Bisher fanden 23 Termine in unterschiedlichen Settings statt, zum Beispiel Teamcoaching am Nachmittag, Einzelbesprechungen mit der Leitung oder Beratung mit Kleingruppen. „Schwerpunkt war hierbei die Partizipation von Kindern, die Kinder als aktive Mitgestalter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untersuchten ihre pädagogische Arbeit nach Möglichkeiten, wo und wie sie die Kinder bei Fragen und Planungen, die sie betreffen, einbeziehen können. Die Kinder anzuregen sich zu beteiligen, mit zu entscheiden und dann diese Entscheidungen und Konsequenzen mit zu tragen, sind einige unserer Prozessschritte“, erläutert Elke Reif-Beck.

Partizipation schon im Vorschulalter sei in unserer Gesellschaft von enormer Wichtigkeit. Kinder entdecken Spaß und Freude an Demokratie und übernehmen Verantwortung, zudem trägt Partizipation wesentlich zum Kinderschutz bei. Außerdem brauche es die vielfach beschworenen „Kreativen Köpfe“, die Antworten finden auf komplexe Fragen, die wir zukünftig zu beantworten hätten – beispielsweise im Bereich Klima- und Umweltschutz. Nur woher sollten sie kommen, wenn sie es nicht gelernt hätten, auch mal „quer zu denken“, wenn es bisher nicht selbstverständlich gewesen sei, in die Diskussion zu gehen und dabei Lösungen für Herausforderungen entstehen zu lassen? „Als Beteiligte und (Mit-)Entscheider lernen Kinder Demokratie als etwas Wunderbares und teilweise auch Schwieriges kennen und schätzen“, betont die Leiterin. Gesetzliche Grundlagen für die Beteiligung von Kindern finden sich in der UN Kinderrechtskonvention: Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung; im Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) sowie im bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP), der als Orientierungshilfe dient. 

Zum Abschluss der Modellphase erhielt nun das Team der „Villa Sonnenschein“ für die erfolgreiche Mitwirkung am PQB-Prozess seine Teilnahme-Urkunde. Michel Heller bedankte sich für das große Engagement und die sehr gute Zusammenarbeit. Dabei würdigte er die Offenheit, das große Vertrauen und die Herzlichkeit, die ihm seitens des kompletten Teams zuteil geworden seien. Auf seine Teilnahme – verbunden mit einem hohen Zeitaufwand, zusätzlich zum regulären Kita-Betrieb – könne das Team zurecht sehr stolz sein; habe es doch damit dazu beigetragen, dass der Modellversuch zu einem Erfolgsmodell geworden sei. Die Weichen seien gestellt. Nun hoffe man auf eine Fortführung beziehungsweise eine Ausrollung auf ganz Bayern. 

Den Dank gab Elke Reif-Beck namens ihres Teams zurück. Dabei würdigte sie vor allem das sehr breite Themenfeld, das passgenau auf die mit 56 Kindern voll ausgebuchte „Villa Sonnenschein“ zugeschnitten wurde. „Sie waren unser Erntehelfer, damit das Modell so viele Früchte tragen konnte“, verdeutlichte sie, wobei sie insbesondere die wertschätzende Art des Pädagogischen Qualitätsbegleiters herausstellte.

Der Modellversuch PQB ist ein Kooperationsprojekt und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert und gesteuert. Nach dem Ende des Modellversuchs finanziert das Land Bayern das Projekt vorläufig für ein weiteres Jahr als Übergangsfrist. Bis dahin werden die gewonnenen Ergebnisse wissenschaftlich evaluiert. Alle Beteiligten hoffen, dass ab 2020 die Mittel zur Verfügung stehen, um allen interessierten Kindertagesstätten des Freistaats eine solche Pädagogische Qualitätsbegleitung anbieten zu können. Das Interesse daran ist groß. hs


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