Die Säulen unserer Pädagogik

Das Spiel

Kinder lernen durch das Spiel und zwar in allen Bereichen. Für Kindergartenkinder ist das spielerische Lernen, die ihrer Entwicklung angemessene Lernmethode und schließt somit automatisch das schulische Lernen aus.

Hier nun einige Beispiele, was Kinder im Spiel lernen:

  • Erfahren von sozialen Regeln im Rollenspiel in der Freispielzeit: wie gehe ich auf andere Kinder zu, wie teile ich meine Wünsche mit, wie finden wir Kompromisse bei Uneinigkeiten, in welche Rolle schlüpfe ich, was bewirkt die Rolle in mir…
  • Erforschen der Natur mit allen Sinnen, um sich in ihr bewegen und handeln zu können, zum Beispiel bei unseren Waldwochen, bei Spaziergängen
  • Erforschen unserer Umwelt, bei Einkäufe
  • Ganzheitliches Fördern des logischen Denkens, durch Experimente und selbständiges Ausprobieren, durch das Vergleichen, Unterscheiden…

Das Spielen und Lernen findet während des gesamten Kindergartentages statt.

Freispiel bedeutet für das Kind, dass es eigenverantwortlich, nach seinen eigenen Bedürfnissen, bestimmt und aussucht

  • mit wem es spielt
  • wo es spielt
  • womit es spielt
  • was es spielt
  • wie lange es spielt.

Manche Kinder lernen bei uns auch was Langeweile bedeutet, wie sich Langeweile anfühlt, da sie bisher gewohnt waren von den Erwachsenen ein Animationsprogramm geboten zu bekommen. Durch das Gefühl der Langeweile und dem Wunsch dieses Gefühl abzustellen, kommen sie dann in ihre Eigenaktivität und ergreifen die Initiative. Wenn das ein Kind gelernt hat, kann es sich auch später immer wieder eine Aktivität suchen und somit sich selbst beschäftigen. Sie spüren als Gewinn und Ergebnis die Befriedigung durch ihre Selbsttätigkeit und kommen immer selbstbewusster in ihre eigene Schaffenskraft.

 

Beobachten

Durch Beobachten der Gesamtgruppe, der Kleingruppen und des einzelnen Kindes nehmen wir täglich die Stimmung, Gefühle und Bedürfnisse unserer Kinder wahr.

  • Wer bestimmt, wer „steckt zurück“?
  • Wie spielen die Kinder?
  • Bleiben die Spielpartner gleich oder wechseln sie?
  • Wie häufig wechseln sie und warum?
  • Was ist das Spielthema?

Wann ist unser pädagogisches Handeln erforderlich?

  • wenn einzelne Kinder ausgegrenzt werden
  • wenn ein Kind von sich aus keinen Kontakt zu anderen Kindern sucht
  • wenn ein Streit zu eskalieren droht
  • wenn Regeln missachtet und gebrochen werden

Die Beobachtungen bilden die Grundlage für unsere pädagogische Arbeit. Um eine subjektive Fehleinschätzung bei den Kindern zu vermeiden, besprechen wir im Team unsere Eindrücke und Beobachtungen der Kinder und bekommen so ein objektives und ganzheitliches Bild.

Wir erkennen durch gezielte Einzelbeobachtungen

  • Stärken des Kindes
  • Integration und Verhalten in der Gruppe
  • Verhalten in bestimmten Situationen und gegenüber bestimmten Personen
  • „Anderssein“
  • Bereiche, die einer intensiven Förderung bedürfen

Das gezielte Angebot

Für die Kinder findet als festes Ritual täglich der Morgen- oder Stuhlkreis in der Gesamtgruppe statt:

  • Lieder lernen und singen
  • Bilderbuchbetrachtung
  • Geburtstagsfeier
  • Fingerspiele, Gedichte, Reime
  • religiöse Geschichten
  • Gespräche (über aktuelle Geschehnisse, die Jahreszeit und ihre Feste…)

Außerhalb des Stuhlkreises findet am Vormittag noch die Arbeit mit / in Kleingruppen (ca. zehn Kinder) statt. Am Nachmittag bieten wir gruppenübergreifende Aktionen an:

  • Basteln (schneiden, falten, kleben, reißen, knüllen…)
  • Malen mit Finger- und Wasserfarben, Wachs- und Straßenmalkreide, Buntstifte
  • Kochen und backen
  • Rollenspiele
  • Projekte (Psychomotorik, Öffentlichkeitsarbeit, Wald)
  • Experimente im Geheimlabor

WARUM finden gezielte Angebote in der Gesamt- und in der Kleingruppe statt?
Hier einige Beispiele für die jeweiligen Vorteile:

Gesamtgruppe:

  • Gruppengefühl kennen lernen
  • Wahrnehmen und Stärken des Gemeinschaftserlebnisses
  • sich durchsetzen und zurücknehmen lernen
  • Rücksicht nehmen
  • von „Großen“ bzw. „Kleinen“ lernen

Kleingruppe:

  • individuelle Förderung
  • Einzelner kann direkter angesprochen werden
  • intensiveres Arbeiten
  • detailliertes Beobachten möglich
  • gezieltes Lernen
  • besseres Erkennen von Stärken und Defiziten